Vorläufiges Leitbild
Das „Netzwerk Geschlechterforschung Hessen“ versteht sich als inter- und transdisziplinäres Netzwerk, das Geschlechterforschung in Hessen bündelt und vorantreibt. Unsere Mitglieder sind Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen und Statusgruppen, die gemeinsam die Bedeutung von Geschlecht in Gesellschaft, Kultur, Politik und Wissenschaft erforschen. Geschlecht und Geschlechterverhältnisse verstehen wir als verwoben mit weiteren Macht- und Herrschaftsverhältnissen.
Das Netzwerk setzt sich ein für freie Wissenschaft in einer demokratischen und pluralen Gesellschaft. Das beinhaltet die Autonomie der Wissenschaft gegenüber einer Einflussnahme von politischen Institutionen. Wir verstehen zudem die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Geschlechter-, Macht- und Herrschaftsverhältnissen als fundamentalen Bestandteil der Freiheit von Forschung und Lehre.
Ziele
Ziel des Netzwerkes ist es, die Geschlechterforschung ausgehend von hessischen Wissenschaftseinrichtungen zu stärken, institutionell weiter zu verankern, weiterzuentwickeln und nach außen hin zu repräsentieren. Wir fördern den inter- und transdisziplinären Austausch, unterstützen Wissenschaftler*innen aller Statusgruppen und stärken die Sichtbarkeit und Anerkennung der Geschlechterforschung in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.
Dies tun wir unter anderem durch:
- Aufbau und Pflege eines Netzwerks von Wissenschaftler*innen und Institutionen in Hessen, die im Bereich der Geschlechterforschung tätig sind sowie Vernetzung mit weiteren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Akteur*innen.
- Engagement für einen solidarischen Austausch und die Stärkung gegenseitiger Unterstützung.
- Interessenvertretung gegenüber Dritten (u.a.: Ministerien, Parteien und wissenschaftspolitischen Institutionen und Einrichtungen der Forschungsförderung).
- Stärkung der Sichtbarkeit der Geschlechterforschung durch Wissenschaftskommunikation (Publikationen, Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit).
- Unterstützung von Geschlechterforscher*innen in Qualifikationsphasen.
Grundsätze
- Inter- und Transdisziplinarität: Wir schätzen die Zusammenarbeit über Disziplingrenzen hinweg und fördern den Austausch mit verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven sowie mit außeruniversitären gesellschaftlichen Akteur*innen, die für emanzipatorische Geschlechterpolitiken eintreten.
- Pluralität der Geschlechterforschung: Wir verstehen Geschlechterforschung als plurales Feld, zu dem auch die Trans, Queer und Inter Studies gehören. Diese Pluralität schließt verschiedene disziplinäre Ansätze und Verortungen ein, zum Beispiel Black Feminist Studies, Diversity Studies, die feministische Rechtsextremismus- und Antisemitismusforschung, Post- und Decolonial Studies, Critical Disability Studies sowie Intersektionalitätsforschung.
- Wir gestalten unseren Austausch im Sinne eines anerkennenden, wertschätzenden und respektvollen Umgangs mit dieser Pluralität.