Dr. Eva Kaufholz-Soldat zeichnet in ihrem Beitrag die Entwicklung der Trope der hässlichen (Natur)Wissenschaftlerin kulturhistorisch nach. Beginnend mit der Lebensgeschichte der Mathematikerin Sofja Kowalewskaja, die entgegen aller Zeichen und Regeln ihrer Zeit aufgrund ihres herausragenden Fähigkeiten Ende des 19. Jahrhunderts in Schweden als Professorin für Mathematik tätig war, folgt der Beitrag der öffentlichen Reduktion von Wissenschaftlerinnen auf ihre Äußeres bis in die Gegenwart. Egal ob in der Berichterstattung über die Fieldsmedalträgerin Maryam Mirzakhani, in popkulturellen Fernsehserien oder im Kino, nirgends will das historisch gewordene Vorurteil, Frauen könnten nicht ’schön‘ und akademisch erfolgreich sein, so recht Ruhe geben.
Eva Kaufholz-Soldat ist Teamleitung des Schreibzentrums am Riedberg der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie forscht zur Wissenschaftsgeschichte von Mathematikerinnen zur Jahrhundertwende.