Dr. Johanna Leinius stellt in ihrem Beitrag heraus, wie die Lebensweise des globalen Norden auf die ländliche Bevölkerung im globalen Süden auswirkt. Diese Wirkung beschränkt sich nicht auf die sichtbaren Folgen für die durch extraktive Projekte aufgerisse Landschaft, sondern reicht bis in die intimen Gefüge des Geschlechterverhältnisses . Auf der Grundlage einer relationalen Ontologie bilden sich dagegen in Lateinamerika Widerstandsbewegungen, die zwar die intersektionalen Machtverhältnisse reproduzieren, sie aber auch infrage stellen. Mit Rückgriff auf das Konzept des situierten Wissens zeigt Johanna Leinius, wie gegenhegemioale Theoriebildung und Dialogizität dazu beitragen können, soziale Realitäten anders zu verstehen.
Johanna Leinius ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Graduiertenprogramm „Ökologien des sozialen Zusammenhalts“ der Universität Kassel. Aktuell befasst sie sich mit Begegnungsdynamiken zwischen heterogenen Gruppen in postkolonialen Kontexten im Zusammenhang mit Aushandlungen sozio-ökologischer Transformationsprozesse.