Jüdisches Museum Frankfurt
Bertha-Pappenheim-Platz 1
60311 Frankfurt am Main
Künstlerisch-mediale Repräsentationen besitzen einen wirklichkeitskonstituierenden Charakter und prägen unsere Vorstellungen von Judentum und ‚Jüdischsein‘. Die kritisch-reflexive Analyse der sowohl kulturellen als auch historischen Konstruktion und diskursiven Re-Produktion dieser Bilder ‚des Jüdischen‘ in Kunst und Medien stehen im Zentrum des noch jungen heterogenen Forschungsfeldes der Jewish Visual Culture Studies. Unter der Perspektive der Jewish Visual Culture Studies geraten nicht nur diskursive Zuschreibungspraktiken sowie (goj-)normative Klassifizierungen in den Blick, sondern auch unterschiedliche Formen und Ausprägungen antisemitischer Diskriminierungs- und hegemonialer Ausschlussmechanismen. Dabei spielt die Eingebundenheit jüdischer Differenz in intersektionale Ungleichheitsregime ebenso eine zentrale Rolle wie das prekäre Zusammenspiel von jüdischer Sichtbarkeit und Un-Sichtbarkeit.
Angesichts gegenwärtiger gesellschaftspolitischer Ereignisse und Debatten erscheint die Analyse und Problematisierung künstlerisch-medialer Visualisierungen ‚des Jüdischen‘ von besonderer Brisanz und Relevanz. Der zweitägige Workshop bringt Kunst- und Kulturschaffende sowie Wissenschaftler_innen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen, um gemeinsam über die Rolle und Funktionsweise(n) von Bildern ‚des Jüdischen‘ nachzudenken, sowie über Potenziale und aktuelle Herausforderungen der Jewish Visual Culture Studies zu diskutieren. Neben einer verstärkten Sichtbarmachung des Forschungsgebietes soll der Workshop nicht nur zu einer Gegenstands- und Standortbestimmung des Feldes beitragen, sondern auch zur systematischen Etablierung der aufstrebenden Jewish Visual Culture Studies im deutschsprachigen Raum.
Die Veranstaltung ist Teil des DFG-geförderten Forschungsprojekts „Queering Jewishness – Jewish Queerness. Diskursive Inszenierungen von Geschlecht und ‚jüdischer Differenz‘ in (audio-)visuellen Medien“ am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt.

Dr. Véronique Sina ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt, wo sie seit Oktober 2022 das von der DFG geförderte Forschungsprojekt „Queering Jewishness – Jewish Queerness. Diskursive Inszenierungen von Geschlecht und ‚jüdischer Differenz‘ in (audio-)visuellen Medien“ leitet.
Anmeldung per Mail an: jewishvisualculture@gmail.com
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