Raum 238 (2. OG)
Epochale Umwälzungen und Veränderungen, wie sie für die Gegenwart mit Begriffen wie Globalisierung oder Wissensgesellschaft umschrieben werden, gehen mit Krisen (der Erfahrung und Wahrnehmung) von Zugehörigkeit und Partizipation einher.
Auf verschiedenen Ebenen lassen sich heute solche Krisen und ihre Folgen beobachten: prekär werden kann die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht, zu einer Lebensform, einem Land, einer Religion. Als instabil aber erweisen sich dann auch Verwandtschaft und Reproduktion. Im Blick auf Zugehörigkeit und Partizipation werden offensichtlich Nähe und Distanz neu verhandelt. Das betrifft die eigene Identität, die Verortung im Blick auf andere und anderes. Es kann um die Relativität von Empfindungen und Umgangsformen gehen, um anpassungsbedürftige Rechtsnormen, um Folgen von Zuwanderung, um die Vor- oder Nachrangigkeit einer Sprache, um das Verhältnis zur eigenen Generation, um die angemessene Kindererziehung, aber auch um die Relevanz des kulturellen Gedächtnisses. Denn Zugehörigkeit und Partizipation tangieren auch das Verhältnis von Vergangenheit und Zukunft.
Angesichts der Breite und Dynamik der aktuellen Veränderungen wird vermutlich auch die Kategorie Geschlecht als altbekanntes und lang bewährtes Strukturprinzip neu etabliert. In welcher Weise sich mit Zugehörigkeit und Partizipation die Frage der Geschlechtergerechtigkeit verbindet, wird jeweils aus der Perspektive der unterschiedlichen Forschungsfelder untersucht und diskutiert werden.
Das im Sommersemester 2007 veranstaltete Kolloquium „Belonging und Participation - Partizipation und Zugehörigkeit“ ist als offenes Diskussionsforum gedacht. Interessierte sind sehr herzlich zur Teilnahme eingeladen.
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CGColloquium SoSe 2007 Booklet | 86.9 KB |