Raum 238 (2. OG)
Auseinandersetzungen mit der eigenen Körper- und Geschlechtsidentität haben dazu geführt, dass bisher geltende Geschlechtergrenzen ins Wanken geraten sind. Mit dem Aufbrechen dichotomer Vorstellungen von Geschlecht entstehen Freiräume, die in Theorie und Praxis in ganz unterschiedlicher Weise genutzt werden, um neue Identitäten und Bilder zu entwickeln sowie bereits bestehende zu dekonstruieren.
Diese Freiräume konnten sich jenseits der Geschlechtergrenzen einrichten, sie teilweise umgehen oder sogar zeitweise überwinden. Gleichzeitig zeigt sich an anderen Stellen jedoch die Beharrlichkeit der gesellschaftlichen Verankerung von Geschlecht. Von einem Verschwinden oder gar einer Auflösung der Geschlechtergrenzen kann also heute nicht die Rede sein. Als Teil der Auseinandersetzungen mit Identität bilden sich sogar neue Grenzverläufe heraus.
Die Cornelia Goethe Colloquien „Geschlechter|ent|grenzungen“ im Wintersemester 2010/2011 beschäftigen sich mit den in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen vorherrschenden Geschlechterordnungen ebenso wie mit verschiedenen Strategien zur Überwindung noch immer vorhandener Geschlechtergrenzen.
Die einzelnen Colloquien nehmen dabei Bezug auf Diskurse in der Medizin (insbesondere der Sexualwissenschaft), sowie in Politik und Recht, aber auch auf kulturelle Diskurse und mediale Repräsentationen. Im Kontext des Körpers wird es dabei um Trans- und Intersexualität sowie Drag gehen; auch die Disability Studies und neue medizinische Aspekte von Körper- und Geschlechtsidentität werden in den Fokus genommen.
Die Auseinandersetzung mit hegemonialen Identitätspolitiken spielt dabei eine zentrale Rolle. Auf der anderen Seite wird aber auch ein Blick auf die Auseinandersetzungen innerhalb der Freiräume geworfen, denn die sich entwickelnden, unterschiedlichen Strategien sind nicht immer widerspruchsfrei zueinander.
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CGColloquium 2010/2011 Booklet | 6.62 MB |