Wie lässt sich Vergewaltigung bestimmen? Dieser grundlegenden Frage widmen sich die Sozialphilosophin Hilkje C. Hänel und die Sozialwissenschaftlerin Laura Wolters im Gespräch. Ihren empirisch fundierten theoretischen Beiträgen ist der Fokus auf die Alltäglichkeit sexueller Gewalt gemeinsam. Diskutiert werden sollen das dilemmatische Verhältnis von Sexualität und Gewalt, ein praxistheoretischer Zugang zum Thema sowie die komplexe Bezugnahme auf Situationsdeutungen – sei es hinsichtlich der Perspektiven Betroffener, aber auch der Kommunikation von Täter*innen untereinander oder dem beteiligt-unbeteiligten Umfeld.
... ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für politische Theorie an der Universität Potsdam. Von September 2022 bis Mai 2023 übernimmt sie die Helene-Lange-Gastprofessur am Fachbereich Philosophie der Universität Oldenburg. Seit Oktober 2021 ist sie zudem Principal Investigator des DFG-Forschungsnetzwerks „The Relation between Theories of Epistemic Injustice and Recognition Theory“. Hänel ist Autorin von zahlreichen Artikeln und drei deutschen Büchern sowie Mitherausgeberin der Buchreihe Transforming Political Philosophy bei de Gruyter.
... ist Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Sozialforschung. Sie forscht und schreibt dazu, wie sich Gewalt und Sexualität in konkreten Interaktionen manifestieren und interessiert sich für das Theoretisieren auch schwieriger sozialer Phänomene. 2022 erschien ihre Monografie Vom Antun und Erleiden. Eine Soziologie der Gruppenvergewaltigung.