Wegweisende Impulse zu einer erneuten Theoretisierung geschlechtsbezogener Gewalt kamen in den letzten Jahren aus den Amerikas, wo die Skandalisierung von Feminiziden, Vergewaltigungen und Gewalt in all ihren Facetten gegen Frauen und dissidente Körper im Zentrum der so erfolgreichen feministischen Mobilisierungen standen. Dabei werden die vielfältigen Formen geschlechtsbezogener Gewalt mit Ökonomien der Verschuldung und Enteignung wie auch mit Prozessen der Kolonisierung verknüpft. In unserer Vortragsreihe werden zwei der prominentesten Theoretiker*innen im Kontext dieser feministischen Debatten zentrale Konzepte und Überlegungen gemeinsam diskutieren.
Die Veranstaltung findet in spanischer Sprache mit Simultanübersetzung ins Deutsche statt.
... lehrt Sozialwissenschaften an der Universität Buenos Aires, ist Professorin am Institut für Sozialstudien (IDAES) an der Universidad de San Martín und Forscherin am National Council of Research (CONICET). Sie war Teil des aktivistischen Forschungskollektivs „Situaciones“ und ist politisch aktiv bei „NiUnaMenos“ und in der Bewegung des internationalen feministischen Streiks. Sie ist Autorin zahlreicher Artikel in Zeitschriften und Büchern, die in Lateinamerika, Europa und den Usa veröffentlicht wurden, darunter Neoliberalism from Below: Popular Pragmatics and Baroque Economies (2017) und The Feminist Revolution (2020).
... ist Anthropologin und emeritierte Professorin der Universität Brasília und übernahm im Frühjahr 2022 eine Gastprofessur im Rahmen des Programms Latin American Studies an der Princeton University. Segato leistete umfangreiche Arbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte und engagierte sich politisch in vielfältigen Initiativen und Frauen*organisationen. Sie publizierte zahlreiche Texte zu Geschlecht, Gewalt, race und Kolonialität und ist Autorin von Wider die Grausamkeit. Für einen feministischen und dekolonialen Weg (2021). Segatos Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, 2021 erhielt sie den Frantz Fanon Award der Karibischen Vereinigung für Philosophie für ihr Lebenswerk.