Am 5. März 1933 wird Hitler in Berlin zum Reichskanzler gewählt. In ihrem Essay „Drei Guineen“ unternimmt Virginia Woolf angesichts des erstarkten Faschismus in Europa 1938 eine Analyse des Zusammenhangs von Antisemitismus, Faschismus und bürgerlich patriarchaler Geschlechterordnung und deren Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit.
In meinem Vortrag werde ich in einem ersten Schritt einige zentrale Einsichten von Woolf zum engen Zusammenhang von Antisemitismus, Faschismus und bürgerlich hegemonialer Männlichkeit und Weiblichkeit darstellen. In einem zweiten Schritt werde ich einige zentrale Aspekte der gegenwärtigen Prozesse der Faschisierung aufzeigen, die sich unter anderem in Trumps „War on Woke“ zeigen. Mit diesem Kampf gegen die Wokeness rechtfertigt Trump unter anderem den radikalen Abbau sozialer Unterstützungen und Massnahmen gegen Diskriminierung. In letzterem Zusammenhang steht auch der Text „Defending Women from Gender Ideology Extremism and restoring biological Truth to the Federal Government“ in dem Trump Schritt für Schritt die sogenannte Genderideologie zurückweist.

Prof. Dr. Andrea Maihofer (Emerita) studierte Philosophie, Germanistik und Pädagogik in Mainz, Tübingen und Frankfurt/Main. Sie promovierte in Philosophie und habilitierte in Soziologie. Von 2001- 2020 war sie Professorin für Geschlechterforschung und Leiterin des Zentrums Gender Studies an der Universität Basel. Von 2002 bis 2020 leitete sie zudem das Basler Gender Graduiertenkolleg. Daneben war sie von 2004 bis 2007 Leiterin des SUK-Kooperationsprojektes Gender Studies Schweiz und von 2010 bis 2018 Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (SGGF); von 2018-2020 leitete sie den Swissuniversities ThinkTank „Gender und Diversity“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Kritische Gesellschafts- und Geschlechtertheorie, Wandel und Persistenz von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen (insb. zu Familie, Männlichkeit*, Sozialisation), Moral-, Rechts- und Verfassungstheorie sowie zu Rechtspopulismus und Männlichkeit. Aktuell arbeitet sie an einem Buch zu Virginia Woolf: „Eine politische Intellektuelle“.
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