Gender ist keine Erfindung des Feminismus. Vielmehr wurde Geschlecht – und damit gemeint war Frau- und Mannsein aufgrund sekundärer Geschlechtsmerkmale und nicht von Identität/en – zum zentralen Ein- und Ausschlusskriterium für gesellschaftliche Handlungsspielräume seit der Französischen Revolution. Frauenbewegungen gelten als entscheidender Motor für die Einbeziehung der „Menschen zweiter Klasse“ in die institutionalisierte Politik von Parteien und Parlamenten. Sie wurden zwar zu Staatsbürgerinnen blieben aber weiterhin in Familienrechten dem männlichen „Haupt“ Untertan, von Beruf/sausbildung/en ausgeschlossen etc. Die Nachhaltigkeiten dieses gesetzlichen Zuschnitts sind hartnäckig. Die frauenbewegten Akteurinnen selbst konterkarierten die Festschreibung als weibliches Geschlecht. Kombiniert mit sozialer Positionierung, Ethnizität/en, Religion/en und anderen Differenzkategorien schlugen und schlagen sie verschiedene Wege ein, gerade auch wenn es um Demokratie und Autoritarismus geht. Deswegen ist der oft gestellten Frage, ‚Warum sind Frauen auf der Seite autoritärer Bewegungen?‘, nur mit der Gegenfrage beizukommen: ‚Warum sollten Frauen es nicht sein?'

Gabriella Hauch ist Historikerin, war von 2001 bis 2011 Gründungsprofessorin des Instituts für Frauen- und Geschlechterforschung an der JKU Linz und von 2011 bis 2024 Professorin für Geschichte der Neuzeit/Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Universität Wien. Sie ist Mit/Herausgeberin von „L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft“. Derzeit arbeitet sie an der Geschlechter/Geschichte der Linken Österreichs im Europäischen Kontext 1870 bis 1970 am Beispiel der Familie Strasser. Eine aktuelle Buchpublikation ist „‘Wir hätten so gern die ganze Welt beglückt‘. Die Wiener Revolution 1848“ (Löcker Verlag, 2024).
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